1. Einleitung

 „Bei Schülerinnen und Schülern mit auftretenden Lernschwierigkeiten sind das Selbstvertrauen in die eigene Leistung, die Lernfreude und das Selbstwertgefühl zu stärken, um aus eventueller Über- bzw. Unterforderung resultierenden motivationalen, emotionalen oder sozialen Problemen vorzubeugen.“ (RdErl. d. MK vom 04.10.2005, Nr. 3.1)

Dieser Auftrag fordert die Schule dazu auf, präventiv bzw. flexibel und schnellstmöglich auf die Lernschwierigkeiten bei Schülerinnen und Schülern einzugehen. Dies hat dann auch weitreichende Folgen für das emotionale-soziale Verhalten der Schülerinnen und Schüler.

Ein großer Anteil unserer Schülerinnen und Schüler zeigen besondere Lernerschwernisse in den Bereichen Lesen, Schreiben und Rechnen sowie erhebliche Verhaltensauffälligkeiten auf, teilweise auch mit dem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf „Emotionale-Soziale Entwicklung“.

Hinzu kommen vereinzelt auch Schülerinnen und Schüler, die gesundheitliche Schwierigkeiten haben (z.B. frühkindliche Diabetes und Epilepsie) oder bei denen eine Form von Autismus – bisher das „Asberger Syndrom“ – vorliegen. Der Standort „ Lautenthal“ liegt zusätzlich in einem sozialökonomischen Brennpunkt. (RdErl. d. MK v. 7.7.2011, Nr. 5.5 und 5.13)

Zeitweise ist auch der Anteil von bildungsbenachteiligten Familien groß. (RdErl. d. MK v. 1.7.2014, Nr. 3.5)

Diese angeführten Punkte sind die Grundlage, auf das das Förderkonzept der Grundschule Lautenthal/Wolfshagen im Harz aufbauen möchte.

2. Förderbedarf Deutsch/Mathematik

Besondere Fördermaßnahmen sind laut des Erlasses „Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Schwierigkeiten im Lesen, Rechtschreiben oder Rechnen“ (3.2) zu ergreifen, wenn:

• in den Schuljahrgängen 1 und 2 grundlegende Voraussetzungen für den Schriftsprach-
  erwerb und den Erwerb der Grundrechenarten fehlen;
• in den Schuljahrgängen 3 und 4, Leistungen im Lesen, Rechtschreiben oder Rechnen
  mindestens drei Monate den Anforderungen nicht entsprechen.

Wenn nun erhebliche Schwierigkeiten im Lesen, Rechtschreiben oder Rechnen festgestellt bzw. diagnostiziert werden, wird durch eine kollegiale Beratung ein Förderplan erstellt.

Dieser wird gemeinsam mit der Schülerin oder dem Schüler besprochen und den Erziehungsberechtigten erläutert.

Hierbei werden kleinschrittige Ziele mit entsprechenden Maßnahmen festgelegt, um einen baldigen Lernerfolg zu ermöglichen.

Es wird im Einzelfall geprüft -insbesondere bei Vorliegen einer Diagnose einer Lese-Rechtschreib- oder Rechenschwäche- ob ein Nachteilsausgleich bzw. Hilfen im Sinne eines Nachteilsausgleichs durch Beschluss der Klassenkonferenz gewährt werden.

Um in jeder Klassenstufe auf Lernschwierigkeiten, die eine besondere Förderung erforderlich machen, flexibel und unmittelbar eingehen zu können, sollte jeder Klasse je eine Förderstunde in den Fächern Deutsch und Mathematik zur Verfügung gestellt werden, die im Stundenplan ausgewiesen wird.

Diese kann je nach Bedarf additiv -parallel zum Klassenunterricht- (vgl 2.2.) oder integrativ im Klassenverband (vgl. 2.1) genutzt werden.

2.1 Innere Differenzierung

Dem Anspruch nach Förderung kommt die Grundschule Lautenthal/Wolfshagen im Harz im Rahmen innerer Differenzierung im gemeinsamen Klassenunterricht durch den Einsatz von vielfältigen Differenzierungsmaterialien, individualisierten Aufgaben und Arbeitsplänen nach.

Sie liegen unter anderem in Form von speziellen Kopiervorlagen, Lernkarteien und –spielen sowie Computerprogrammen vor.

Bei schwerwiegenden Lernproblemen wird eine intensive Begleitung durch eine Lehrkraft notwendig. Einer inneren Differenzierung wird in diesem Fall Rechnung getragen, indem eine weitere Lehrkraft oder die Förderschullehrkraft das Kind im Klassenverband fördert.

2.2 Äußere Differenzierung

Förderunterricht kann zur Intensivierung von einzelnen Themen und notwendigen verbalen Erklärungen in Form einer äußeren Differenzierung sinnvoll sein.

Nach Absprache mit der/dem Klassen- oder Fachlehrer/in fördert die Förderschullehrkraft oder eine Lehrkraft unserer Schule parallel zum Unterricht der Klasse, in der Betreuungszeit oder zu Beginn des Ganztages ausgewählte Schülerinnen mit besonderen Lernschwierigkeiten in Lesen, Schreiben und Rechnen.

Defizite sollen dadurch ausgeglichen werden. Durch ständige Rückmeldung der Leistungen an die/den Klassenlehrer/in können diese Kinder wiederum im Rahmen innerer Differenzierung auch in anderen Stunden gezielt weiter gefördert werden.

Im Jahrgang 1 werden die Schülerinnen und Schüler aufgrund der Eingangsdiagnostik und weiteren Beobachtungen zunächst in einer Gruppe zusammengefasst. Auf anfängliche auftretende Lernschwierigkeiten soll sofort eingegangen werden. Hier kann durchaus ein Wechsel der Lerninhalte und auch der Schülerinnen und Schüler stattfinden, je nachdem ob anfängliche Auffälligkeiten gleich beheben lassen oder doch eine besondere Lernschwierigkeit festzustellen ist.

2.3 Material

Mathematik :

• „Denken und Rechnen. Inklusiv“ Westermann-Verlag
• „Welt der Zahl. Inklusiv“ Schroedel-Verlag (in Anschaffung)
• PC-Programme: Budenberg und Blitzrechnen
• Differenziertes Material: (s. Anhang)

Deutsch :

• „Flex und Flora. Inklusiv“ Diesterweg-Verlag (in Anschaffung)
• „Schreib richtig“ Westermann-Verlag
• Schreiblehrgänge
• PC-Programme: Duden, ABC der Tiere.
• Differenziertes Material: (s. Anhang)

3. Förderbedarf – Verhalten

Um präventiv einem auffälligen Verhalten entgegenzuwirken werden in unterschiedlichen Jahrgängen verschiedene Gewaltpräventionsprogramme durchgeführt:

Klasse 1 und/oder 2: „Lubo aus dem All“;
Klasse 3 und 4: „Der Friedensstifter“. (in Einführung)

Ebenso wurde ein „Schulhund“ eingeführt, um das Verhalten der Schülerinnen und Schüler positiv zu beeinflussen. Die Empathie für das Tier bewirkt dieses.

Um im Unterricht auf Verhaltensauffälligkeiten einzugehen, werden Signalkarten, persönlich bedeutsame Symbole bzw. Piktogramme, Verstärkerprogramme und Token-Systeme eingesetzt. 

In einer jahrgangsübergreifenden Förderstunde kann dann ein Sozialtraining durchgeführt werden. Rollenspiele zur Konfliktlösung und Kommunikation werden hier durchgeführt.

Gemeinsame Spiele zur Konzentration, Wahrnehmung, aber auch Spiele mit Wettkampf-charakter werden angeboten, um zu lernen, Niederlagen auszuhalten und Wege zu finden, mit der eigenen Wut und der Wut des anderen umzugehen.

4. Kooperationen und außerschulischer Förderunterricht

Um den Schülerinnen und Schülern unserer Schule weitere Möglichkeiten der Förderung anzubieten, arbeiten wir intensiv mit außerschulischen Fördermaßnahmen zusammen.

Dazu gehört die Bürgerstiftung Goslar, die zu jedem Standort unserer Schule mehrere Lesepaten entsendet. Diese üben jeweils mit einem Kind einmal die Woche während der Unterrichtszeit eine halbe Stunde Lesen. Dabei sind mehrere Kinder fest einem Lesepaten für mindestens ein Schuljahr zugeteilt.

Des Weiteren findet ein intensiver Austausch zwischen den Lehrkräften unserer Schule und den Mitarbeitern der Lernförderung (AWO) im Rahmen der BUT statt.

Außerdem begrüßen wir die Zusammenarbeit mit außerschulischen Fördereinrichtungen, die einzelne Schülerinnen und Schüler besuchen, wenn uns das Einverständnis der Erziehungs-berechtigten vorliegt, wie z.B. die Duden Schülerhilfe oder eine Angebot der Kirche vor Ort.

Denn auch durch diese Zusammenarbeit können wir das Selbstvertrauen in die eigene Leistung, die Lernfreude und das Selbstwertgefühl unserer Schüler und Schülerinnen stärken (vgl. Einleitung).

Lautenthal/Wolfshagen, 29.11.2017

ANHANG

Deutsch

AOL-Verlag

Mildenberger Verlag

K2 Verlag

Backwinkel

Westermann

Westermann LÜK/miniLÜK

Finken-Verlag Logico

V&R Verlag

Mathe

AOL-Verlag

Backwinkel

K2 Verlag

K2 Verlag

Westermann

Finken-Verlag/Logico